Betriebskonzept – was lässt sich mit der Software umsetzen?


Kurz gesagt handelt es sich beim Betriebskonzept meiner Anlage um das Thema Bahnhof an einer Hauptstrecke mit abzweigender Nebenbahn. Ein kleines Diesel BW wird neben dem Bahnhof an der Hauptstrecke betrieben.

Grundsätzlich soll eine möglichst dichte Zugfolge auf der Anlage realisiert werden. Es soll vorwiegend im Automatikbetrieb gefahren werden. Trotzdem soll es möglich sein einzelne Züge mit Start-Ziel Tastern oder (teil)manuell zu fahren

Betriebskonzept Bahnhof an der Hauptstrecke

Der Bahnhof an der Hauptstrecke (im Weiteren der Einfachheit halber HBf genannt) hat 7 Durchgangsgleise und 1 Stumpfgleis. Die Nebenstrecke zweigt auf der linken Seite (West) vom HBf ab, die Einfahrt zum BW befindet sich auf der rechten Seite (Ost) des HBf. In West-Ost Richtung gibt es ein reines Durchfahrtsgleis für die Hauptstrecke ohne Bahnsteig. Für die Ost-West Richtung gibt es auch ein Gleis für schnelle Durchfahrten von der Hauptstrecke – allerdings mit Bahnsteig.

Betriebskonzept: Bahnhof an der Hauptstrecke

Bahnhof an der Hauptstrecke

Einfahrt in den HBf

Die Einfahrt in den HBf wird über Zuggruppen gesteuert.

Diese Zuggruppen sind:

  • Nahverkehrszüge
  • Nahverkehrswendezüge
  • Güterzüge
  • Fernverkehrszüge

Jede der Zuggruppen hat eine eigene Vorgabe auf welches Gleis im HBf eingefahren werden soll. Ich möchte das beispielhaft an der Zuggruppe Nahverkehrswendezüge erklären. Zur Zuggruppe gehören alle wendefähigen Nahverkehrs Zuggarnituren. Dass umfasst Lokbespannte Garnituren sowie Triebfahrzeuge. Diese Züge könne sowohl elektrisch als auch mit Dieselmotoren angetrieben werden. Von Westen über die Hauptstrecke oder von der Nebenstrecke einfahrend, versuchen diese Züge die Bahnhofsgleise 1a (Stumpfgleis),1,2,7,4,5,3 anzufahren. Dabei wird in dieser Reihenfolge das erste freie Gleis ausgewählt. Bei den anderen Zuggruppen wird analog dazu verfahren, nur die Gleisprioritäten sind andere. So werden Fernverkehrszüge zunächst versuchen die Gleise 3 und 4 zu belegen. Güterzüge versuchen generell durchzufahren. Zufallsgesteuert haben aber ca. 20% der Güterzüge einen längeren Aufenthalt im HBf.

 

Ausfahrt aus dem HBf

Auch die Ausfahrt aus dem HBf wird über Zuggruppen geregelt. Hier werden im Gegensatz zur Einfahrt aber Züge, Wendezüge und Nebenstreckenzüge unterschieden. In der Gruppe Züge befinden sich alle Garnituren die nur in eine Richtung ausfahren können (Lokbespannt) und die ihre Fahrt auf der Hauptstrecke fortführen müssen. Im Gegensatz dazu sind in der Gruppe Wendezüge all Garnituren die den HBf auf der Hauptstrecke in beide Richtungen verlassen können. Die tatsächliche Richtung der Ausfahrt geschieht zufällig unter Berücksichtigung einer eventuellen Belegung der Hauptstrecke in der Ausfahrrichtung.

Betriebskonzept Nebenstrecke

Die Nebenstrecke ist nicht elektrifiziert und daher nur für Dieselfahrzeuge befahrbar. Die Längensteuerung verhindert die Einfahrt von Zügen, die nicht in die Gleise der beiden Bahnhöfe der Nebenstrecke passen. Auf der Nebenstrecke gibt es einen 3-gleisigen Schattenbahnhof, einen Haltepunkt und einen 3-gleisigen Kopfbahnhof am Ende der Nebenstrecke. Hauptsächlich verkehren Triebwagen oder Lok bespannte Wendezuggarnituren auf der Nebenstrecke. Die Anlagensoftware überwacht die Nebenstrecke und lässt nicht mehr als 5 Zuggarnituren in die Nebenstrecke einfahren.

Betriebskonzept: Die Nebenstrecke zweigt vom Bahnhof an der Hauptsrecke ab

Nebenstrecke

Die Nebenstrecke kann aus dem HBf nicht von den Gleisen 6 und 7 angefahren werden.

Betriebskonzept Schattenbahnhof

Laut Betriebskonzept soll der Schattenbahnhofsbetrieb weitestgehend vollautomatisch abgewickelt werden.
Der Schattenbahnhof (im Weiteren der Einfachheit halber SBf genannt) hat 9 Durchgansgleise, wobei 2 davon ausschließlich zur Durchfahrt verwendet werden. Die restlichen 7 Gleise sind reine Schattenbahnhofsgleise. Zusätzlich gibt es im Schattenbahnhof 7 Stumpfgleise in unterschiedlichen Längen zur Einfahrt in West-Ost Richtung und 4 Stumpfgleise zur Einfahrt in Ost-West Richtung. Im Schattenbahnhof gibt es für jede Fahrtrichtung eine Kehrschleife zum „Umdrehen“ von Zügen. Die Einfahrt in den Schattenbahnhof erfolgt über zwei zweigleisige Gleiswendeln welche an die Hauptstrecke angebunden sind.

Züge fahren immer in das kürzeste verfügbare Schattenbahnhofsgleis ein – auch wenn sie dazu vorher durch eine Kehrschleife fahren müssen. Auch richtungsgebundene Züge (Lok bespannt/kein Wendezug) fahren in die Stumpfgleise. Bei einer Anschlussfahrt werden die Züge dann rückwärts aus dem Stumpfgleis geschoben und fahren danach richtig, mit Lok voraus, weiter in die Hauptstrecke.

Betriebskonzept: Schattenbahnhof

Schattenbahnhof

Betriebswerk

Im Betriebswerk (im Weiteren der Einfachheit halber BW genannt) gibt es 2 Tankstellengleise, 3 Gleise in einem Werksgebäude und eine 2-gleisige Abstellgruppe. Derzeit gibt es noch keine automatischen Abläufe im Zusammenhang mit dem BW. Züge / Loks werden entweder manuell oder mittels Start/Ziel Taster im BW bewegt.

Güterverkehr

Das Betriebskonzept sieht vor, dass auf der Anlage ein reger Güterverkehr stattfinden kann. Güterzüge halten in der Regel nicht im HBf – sie fahren durch. Ein Güterzug welcher über die Hauptstrecke Richtung SBf fährt, löst im Automatikbetrieb bei Einfahrt in die Gleiswendel die Ausfahrt eines anderen Güterzuges aus dem SBf aus. Für jeden Güterzug der in den SBf Bereich einfährt wird ein Zähler für die jeweilige Richtung hochgezählt. Wenn der Güterzug 3-mal aus der gleichen Richtung eingefahren ist, wird der Zug automatisch über eine Kehrschleife geführt und gewendet.

Fernverkehr

Nahverkehr

Der größte Teil des Nahverkehrs soll sich laut Betriebskonzept mit dieselgetriebenen Garnituren auf der Nebenstrecke abspielen. Im Automatikbetrieb können sich nicht mehr als 5 Zuggarnituren auf der Nebenstrecke befinden. Für jeden Nahverkehrszug werden die Einfahrten vom HBF in die Nebenstrecke gezählt. Erst nach 10 Fahrten auf der Nebenstrecke kann eine Nahverkehrsgarnitur wieder die Hauptstrecke befahren. D.h. bis dahin muß der Zug auf der Nebenstrecke pendeln. Das gilt natürlich nur für solche Garnituren welche aufgrund ihrer Länge und Antriebsart auf der Nebenstrecke fahren können. Derzeit gibt es auch einen lokbespannten Zug ohne Steuerwagen der auf der Nebenstrecke fahren kann. Die Lok verfügt über Krois Kupplungen und kann in den Bahnhöfen automatisch abkuppeln, umfahren und auf der anderen Seite des Zuges ankuppeln

Betriebskonzept Bedienelemente

Über die diversen roten und gelben Taster / Schalter im Stellwerk lassen sich Zugfahrten und Weichenstraßen gemäß dem vorliegenden Betriebskonzept starten / schalten.

Start-Ziel Taster

Der gelbe Taster am Ende eines Bahnhofsblocks in die Richtung in die der Zug ausfahren soll ist der Start-Taster. Der Gelbe Taster an dem Ende eines Bahnhofsblocks in dem der Zug anhalten soll ist der Zieltaster.

Weichenstraßen

Weichenstraßen werden über eine Kombination einer gelben Taste am Blockende eines Bahnhofsblocks und der gelben Taste an einer Bahnhofsein- und -ausfahrt ausgelöst. Nochmaliges drücken einer dieser Tasten löst die Weichenstraße wieder auf.

Gleisabhängiger Zugstart

Der rote Taster am Ende eines Bahnhofsblocks startet den Zug im Block. Ausfahrt ist in die Richtung des Tasters. Der Zug muß aber auch in die Richtung ausfahren dürfen (entweder Wendezug, oder Lok voraus)

Bestimmten Zug starten

Im Gleisbildstellwerk sind im unteren Bereich alle Züge gelistet. Das Betriebskonzept sieht vor, dass der rote Taster vor einem dort gelisteten Zug diesen Zug startet, unabhängig davon wo er gerade steht.

Betriebskonzept Automatik

Der grüne Taster vor einem Zug erlaubt der Automatik den Zug zu verwenden. Solange der dunkelrote Taster hinter einigen der Züge eingeschaltet ist (Punkt) pendelt der Zug auf der Nebenstrecke. In der selben Zeile befindet sich dann in der Spalte N ein Zähler der die Pendelfahrten auf der Nebenstrecke mitzählt, nach 10 Fahrten wird der dunkelrote Schalter ausgeschaltet (Strich).

Über den Schalter „automatischer Betrieb“ wird die Automatik aus/ein geschaltet.

Der Schalter „Hbf Güterzüge Durchfahrt“ ist im Normalfall eingeschaltet und zwing die Güterzüge zur Durchfahrt durch den HBf. Per Zufall wird dieser Schalter mit eine 20% Wahrscheinlichkeit von allen Zügen im Zulauf auf den HBf ausgeschaltet. Der Güterzug hält dann im HBf.

Betriebskonzept: Bedienungselemente für Zuggarnituren und Komponenten für die Steuerung des Automatik-Betriebes

Bedienungselemente für Zuggarnituren und Komponenten für die Steuerung des Automatik-Betriebes