Bahnhofsplatte zum Hochklappen


Es gab einige Punkte die beim Bau meines Modellbahn-Bahnhofs zu bedenken waren.

  • An beiden Enden befinden sich Weichenstraßen
    Das bedeutet auf der Unterseite sind die Weichenantriebe und es konzentrieren sich hier Steuerleitungen
  • Decoder für Weichen und Gleisbesetztmodule sind nicht auf der Unterseite der Bahnhofsplatte befestigt
    Die Steuerleitungen müssen über die Plattenunterseite und den Klappmechanismus weggeführt werden
  • An den Enden der Bahnhofsgleise und in den Weichenstraßen befinden sich vermehrt Signale
    Eine ganze Menge zusätzlicher Kabel. Signaldecoder (Weichzwei) direkt unter der Platte am Signal?
  • Die Bahnhofsgleise benötigen Zuleitungen von den Rückmeldebausteinen
  • Bahnsteige sind beleuchtet
    Vermutlich auch zum Teil getrennt schaltbar, d.h. noch mehr Kabel
  • Oberleitungsmasten stehen auf der Anlage
    Bohrungen durch die Platte zur Befestigung werden benötigt
  • Intensive Testfahrten sind notwendig
    um Schwächen frühzeitig zu erkennen und zu beheben
  • Der Platz zwischen der Schattenbahnhofsebene und dem Rahmen des Bahnhofs ist nicht üppig bemessen
  • Eine zentrale Forderung war: keine Überkopfarbeiten
  • Bauphasen müssen berücksichtigt werden
    Schottern, Oberleitung und Ausgestaltung sind zu einem späteren Zeitpunkt geplant.

Phasenweises Bauen, keine Überkopfarbeiten, wenig Platz unter der Anlage, keine genaue Planung der Standorte für Oberleitungsmasten, intensives Testen – all dies schließt sich zum Teil gegenseitig aus – es spricht dagegen, den Bahnhof auf einmal vollständig fertig zu bauen. Es muss daher eine flexible und betriebssichere Lösung her, die es erlaubt leicht an die Unterseite der Bahnhofsplatte zu kommen. Ich habe mir daher überlegt, den gesamten Bahnhofsbereich klappbar zu gestalten. Es entstand das Projekt Bahnhofsplatte zum Hochklappen.

Wie mache ich eine Bahnhofsplatte mit ihrer Größe von 300 x 43 cm klappbar?
Wie bekomme ich sichere Übergänge von der Bahnhofsplatte zu den Streckengleisen hin?

Im Baumarkt habe ich mir 2 Sperrholzplatten (10mm) in der Größe 150 x 43 cm schneiden lassen.
Dazu kamen Hartholzleisten in den Abmessungen 20 x 60 x 1900 mm, 20 x 28 x 1900 mm, 16 x 20 x 1900 mm und 16 x 20 + 1000 mm.
Weiterhin ein Kantholz 45 x 70 x 3000 mm sowie 2 Klavierbänder.
Die zwei Sperrholzplatten wurden fest miteinander verbunden. Die Hartholzleisten 16 x 20 mm wurden an der vorderen Kante der Sperrholzplatte mit Schrauben und Leim befestigt. Dabei wurde ca. 5 mm Luft zur vorderen Kante der Platte gelassen.

Die Leisten 20 x 60 mm und 20 x 28 mm wurden mit dem Klavierband verschraubt. Die Leiste 20 x 28 mm wurde zusätzlich ca. 8cm von der hinteren Kante mit der Bahnhofsplatte verschraubt und verleimt.
Das Kantholz 45 x 70 mm ist als Auflagefläche für die vordere Kante der Bahnhofsplatte vorgesehen. Das Hartholz kommt zum Einsatz weil es wesentlich weniger „arbeitet“ als Leisten aus Fichtenholz. Es soll verhindern, dass sich die Sperrholzplatte verziehen kann. Das doch etwas wuchtige Kantholz 45 x 70 mm wurde fest mit dem Rahmen verbunden, hier liegt die Bahnhofsplatte auf, wenn sie heruntergeklappt ist.
Die Modulübergänge beschreibe ich in einem eigenen Beitrag hier.