Decoder-Einbau
Der Einbau von Decodern stellt einige Anforderungen an den Modellbahner und sein Werkzeug. Neben Kenntnissen in Richtung Elektrik/Elektronik ist zumindest bei Loks der Baugröße "N" noch handwerkliches Geschick notwendig.

Folgende Werkzeuge werden benötigt:

  • Lötkolben, besser elektr. geregelte Lötstation mit feiner Spitze
  • Multimeter
  • Dremel o.ä. Multifunktionswerkzeug mit Fräswerkzeug
  • diverse Schraubendreher
  • Satz Uhrmacherschraubendreher
  • Satz Feinmechanikerzangen
  • Seitenschneider
  • Satz Schlüsselfeilen
  • diverse Kleber

Wie geht man beim Dekodereinbau vor:

  • Dummydecoder

Ein Holzplättchen (o.ä.) in den Abmessungen des einzubauenden Dekoders dient als Dummy zum Ausprobieren.

  • Einbauplatz finden

Mit Hilfe des Dummys wird nun versucht den richtigen Einbauplatz zu finden. Bei vielen Loks mit NEM-Schnitstelle ist der benötigte Platz bereits vorhanden, es kann jedoch sein, dass man diesen Platz in der Lok erst schaffen muß. Dabei können die notwendigen Arbeiten vom Aussägen / Kürzen der Lokplatine bis hin zu Fräsarbeiten am Metallrahmen der Lok reichen. Diese Entscheiden muß für jede Lok einzeln gefällt werden. Man sollte sich aber sehr genau überlegen, an welcher Stelle man fräst oder schneidet, da man bei solchen Arbeiten die Lok sehr leicht zerstören oder unbrauchbar machen kann. Wichtig ist, dass die Fixierungen des Motors, der Antriebswellen und der Lokplatine immer gewährleistet sind. Wird die Lokplatine gekürzt oder ausgeschnitten, ist sicherzustellen, dass die elektrischen Funktionen der Platine nicht beeinträchtigt werden.

  • Einbauanleitung lesen

Die Einbauanleitung des Herstellers ist aufmerksamst zu lesen. Alle dort beschriebenen Details und Schritte sind sorgfältig auszuführen und sollten immer mehrfach kontrolliert werden.

Trozdem kann es gerade bei den ersten Einbauten dazu kommen, dass der ein oder andere Dekoder zersört wird.

In den meisten Einbauanleitungen steht, dass die Motoranschlüsse potentialfrei sein müssen. Kontrollieren Sie das mit einem Multimeter. Bei manchen Fleischmann Loks muß z.B. eine Blechlasche am Motor entfernt werden, die eine elektrische Verbindung vom Motoranschluß über den Rotor und die Motorwelle zum Lokchasis schließt. Wird diese Lasche nicht entfernt, so wird der Dekoder beim Aufsetzen auf stromführende Schienen zerstört.

  • Platz schaffen

Nachdem der "richtige" Platz für den Dekoder identifiziert wurde, kann man damit beginnen den notwendigen Platz zu schaffen. Mit geeignetem Werkzeug - Multitool mit Fräswerkzeug, Säge, Feile,... - wird eine Aussparung für den Dekoder geschaffen. Mit dem Dummydekoder kann man den Arbeitsfortschritt ständig kontrollieren.

  • Einbau

Ist der notwendige Platz vorhanden, kann der Dekoder eingebaut werden. Es ist darauf zu achten, dass der Dekoder keine metallischen Teile der Lok direkt berührt. Metallteile sollten mit Isolierband abgeklebt werden. Der Dekoder selbst wird am Einbauplatz mit doppelseitigem Klebeband, Zweikomponen-tenkleber oder Heißkleber (Dekoder nicht sofort in den Heißkleber drücken - etwas abkühlen lassen) fixiert. Die Dekoderanschlüsse werden auf die entsprechenden Leiterbahnen gelötet. Vorher sind notwendige Trennstellen (meist bei den Motoranschlüssen) zu schaffen und ein eventuell vorhandener Entstörkondensator sollte entfernt werden.
Die Dekoderkabel sollten nicht auf weniger als 2 cm Länge gekürzt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sie durch die Löthitze am Dekoder "abgelötet" werden. Selbst mit einer sehr feinen Spitze ist es schwierig ein Kabel auf dem Dekoder wieder anzulöten ohne diesen zu zerstören.

  • Erster Test

Ein erster Test sollte immer darin bestehen, die Lok ohner Gehäuse auf das Programmiergleis zu stellen (Programmier-spannung schon eingeschaltet) und die Lokadresse auszulesen. Funktioniert dies, kann die Fahrspannung angelegt werden und man kann die CV's konfigurieren.

  • CV's konfigurieren

Mit den CV's kann eine Vielzahl von Lokeigenschaften eingestellt werden. Näheres erfährt man aus dem Handbuch des Dekoders. Als erstes wird die Lokadresse, Anzahl Fahrstufen, Lichteigenschaften und Lastregelung eingestellt. Danach können noch Anfahr- und Bremsverhalten und die Geschwindigkeitskennlinie konfiguriert werden. Hierzu sollte aber eine dazu geeignete Software verwendet werden, mit einer Digitalzentrale alleine ist dies ein mühsames Unterfangen.

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[Einbau in ältere Arnold DB111...]
[Einbau in eine Arnold DB143...]
[Einbau in eine Trix DB216...]
[Einbau in eine Fleischmann DB218...]