Trassenbau


Grundlagen für den Trassenbau

Die Normen Europäischer Modellbahnen (NEM) geben einen Anhalt für den Trassenbau. Folgende Normen gibt es hierzu:

NEM 102 Umgrenzung des lichten Raumes bei gerader GleisführungNEM 102
NEM 103 Umgrenzung des lichten Raumes bei Gleisführung im BogenNEM 103
NEM 105 Tunnelprofile für NormalspurbahnenNEM 105
NEM 111 Kleinste BogenradienNEM 111
NEM 112 GleisabständeNEM 112
NEM 113 ÜbergangsbogenNEM 113
NEM 114 Überhöhung im GleisbogenNEM 114
NEM 122 Querschnitt des Bahnkörpers für NormalspurbahnenNEM 122

Was ist den eigentlich Trassenbau?

Die Gleistrassen werden aus Sperrholzplatten (6-8mm) ausgesägt und mit Leisten am Rahmen der Unterkonstruktion oder an bereits vorgesehenen Aussparungen der Spanten befestigt.

Übertragen der Trassen vom Plan

Die Mittellinien der Gleistrassen werden dazu vom Plan auf die Sperrholzplatte übertragen. Die Breite der Trassenbretter beträgt 75-85 mm für zweigleisige Strecken und und 30-40 mm für eingleisige Strecken. Die Breite hängt auch davon ab, ob z.B. Teile vom Unterbau oder ein Seitengraben mit gestaltet werden sollen. Auch wenn eine Oberleitung geplant ist, sollte man die Trasse etwas breiter machen.

Was ist beim Trassenbau bzgl. Steigung/Gefälle zu beachten?

Beim Einbau der Trassen ist darauf zu achten, dass die Übergängen in Steigungs- und Gefällestrecken sanft ausfallen, da es sonst im Betrieb ganz sicher zu Abhängern kommt.

Durch die am Rahmen angeleimten Leisten läßt sich die/das vorher gewählte maximale Steigung/Gefälle sehr leicht einhalten. Eine maximale Steigung von 3% sollte keinesfalls überschritten werden. Sollen längere Züge auf der Anlage fahren sind Werte von 2% oder darunter für die spätere Betriebssicherheit absolut zu empfehlen.

Nachdem die Trassenbretter eingeleimt wurden können die Korkbettungen entlang der aufgezeichneten Mittellinien aufgeklebt werden. In sichtbaren Kurven kann man die Überhöhung (Außenradius der Kurve liegt höher als der Innenradius) vorher mit Spachtelmasse andeuten.

Zum Verkleben haben wir lösungsmittelfreien Kontaktkleber verwendet, man kann aber auch Weißleim nehmen.

Schienen verlegen

Nun folgt die Gleisverlegung. Ich verwende fast ausschließlich Flexgleise. Die Gleise werden abgelängt und miteinander verlötet. Elektrische Trennstellen werden schon jetzt vorgesehen und mit Isolierverbindern realisiert. Die Gleise werden mit Weißleim auf die Korkbettung geklebt. Dies ermöglich ein späteres Entfernen der Gleise und des Schotters durch auflegen eines feuchten Tuches. Als Hilfsmittel verwenden wir Flexgleisspanner für die Kurven, eine Paralellgleisabstandslehre sowie Gleisnägel und Gewichte zur Fixierung der Gleise. Die Nägel werden später wieder entfernt.
Nach der Gleisverlegung folgten zunächst die Elektroarbeiten und ausführliche Testfahrten.
Da ich die Trassenbretter schmal halten wollte, war beim Setzen der Oberleitungsmasten Mehrarbeit angesagt. Die Masten wurden in Holzklötzchen eingesetzt. In die Trassenbretter wurden Aussparungen eingesägt und die Masten dort eingeklebt.
Im Nachhinein stellte sich dies als unnötig heraus. Wenn die Trasse allerdings als Böschung herausgearbeitet werden soll ist dieser Aufwand durchaus lohnenswert.

Einschottern

Bevor nun mit dem Einschottern begonnen wird, sollte man die fehlenden Schwellen an den Trennstellen nachträglich einsetzen.
Zum Schottern verwende ich eine der oft beschriebenen Standardmethoden. Der Gleisschotter wird mit einem Teelöffel auf die Gleise aufgebracht, mit einem Pinsel verteilt und dann mit einer Spritze mit einem Wasser-Spülmittel-Leim-Gemisch befeuchtet.
Man sollte darauf achten, dass man in die Schwellenzwischenräume nicht zuviel Schotter einbringt. Wenn man in einem flachen Winkel über die Schwellen sieht, sollten möglichst keine vorstehenden Schotterteilchen mehr zu sehen sein, sondern nur das Schwellenband.
Nach dem Einschottern ist wieder probefahren angesagt. Zuvor muß man jedoch die Schienenoberkanten von den Leimresten befreien. Als geeignete Methode hat sich dabei ein altes zerschnittenes Baumwollunterhemd und etwas Isopropanol herausgestellt. Bei den Testfahrten sollte man auf einzelne Schottersteinchen, die sich an den Innenkanten der Schienen festgesetzt haben achten.

Im nicht sichtbaren Teil der Anlage wird natürlich nicht geschottert.

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